Alarmkanone Paula

Idee/Entstehung/Bau einer Lafette für eine Feueralarmkanone
Ende Nov.2007  reifte bei den Kameraden des historischen Hörnerzuges Th. Gaus. W.Heuschmid  P.Schleicher  E.Schaude W.Fischer der Gedanke zum Bau einer Feueralarmkanone.
Anfang Jan.2008 machte uns Kamerad P. Schleicher auf ein Inserat in der Zeitung aufmerksam, wo eine Salutkanone angeboten wurde. W.Fischer nahm sofort zu dem Verkäufer Kontakt auf, und fuhr mit W.Heuschmid am selben Tag nach Pfaffenhofen um die Kanone zu besichtigen. Wir waren allerdings enttäuscht als wir das gute Stück im Original sahen. Die Kanone war nur ca.100cm lang mit einem Rohr von ca. 60cm. Nach der anschließenden Vorführung mit Probeschuss entschlossen wir uns spontan zum Kauf.
Darauf folgten viele Diskusionen und Besprechungen.  Wir Hornisten waren uns in einem einig, dass wir zusätzlich zu dieser kleinen Kanone uns eine Feueralarmkanone in tatsächlicher Originalgröße anschaffen.
…………2008 rüsteten sich die Mitglieder des Hörnerzuges zur Fahrt nach Ravensburg zum Landesfeuerwehrtag, die selbstverständlich in historischer Uniform und  2 Pferdegespanne durchgeführt wurde. Erste Etappe war die Gemeinde Ahlen am Federsee. Während des geselligen Beisammenseins zeigten uns die Ahlener Kameraden voller Stolz ihre altertümliche  Kanone.  Selbst nach längeren Gesprächen und nach dem Konsum mehrerer Schoppen Bier gelang es uns nicht die Kameraden zum Verkauf ihrer Kanone zu bewegen.
Die Idee für eine Feuerwehralarmkanone lies uns nicht ruhen.
Die Internet-Plattform „Google“ bot bei unseren Recherchen eine Vielzahl von Ideen, Bauplänen usw. die sich zum Bau einer Lafette eigneten.
Die Euphorie und Begeisterung wurde allerdings etwas  gedämpft, als unser Hornistenleiter W. Heuschmid uns zu verstehen gab, dass  zum Bedienen einer Kanone eine gesetzliche Erlaubnis  erforderlich ist.
Die Kameraden W. Heuschmid, Th. Gaus und W. Fischer erklärten sich spontan dazu bereit den erforderlichen Böllerlehrgang  zu absolvieren. ( Eigenfinanzierung )
Die besagten Kameraden absolvierten am 16. September 2009 in Würzburg bei der Königlich bayrisch privilegierten  Schützengesellschaft nach einer theoretischen und einer praktischer Prüfung  mit Erfolg den Böllerschein.
Am  Samstag 29.Nov.2009 fuhren die Kameraden W.Heuschmid, Th. Gaus und W.Fischer nach Munderkingen zur Besichtigung der von den Flonleichnams-Grenadieren beschafften Kanone. Die Kanone wurde vermessen, skizziert  und fotograviert.

Am 06. Dez.2009 fertigte W.Heuschmid eine Zeichnung der Lafette im Maßstab 1:1 an.
Nach einigen zeichnerischen Änderungen einigte man sich auf einen Grundriss einer Lafette, die unseren Belange entspricht.

Da wir sehen wollten, wie die Proportionen dieser Lafette im Original später aussehen würde  fertigte  W.Heuschmid aus Karton ein Modell.
Anhand dieses Modells konnten Nachbesserungsarbeiten in Form und Aussehen vorgenommen werden, so die Möglichkeit geschaffen ein „ausgereiftes“ Produkt aus Eschenbohlen zu fertigen.
Am 12.Dez.2009 bei einem gemütlichen Beisammensein im Gerätehaus konnten die beiden Alterskameraden Anton Sailer (Zimmermann) und Hermann Kästle (Schlosser)sowie Josef Chiechomski  dazu gewonnen werden, beim Bau der Lafette mitzuwirken.
A.Sailer ist für die Holzarbeiten, J.Chiechomski und H.Kästle für Metallarbeiten zuständig. Wir freuen uns, dass wir die drei Spezialisten für die Verwirklichung unserer unseres Vorhabens  gewinnen konnten.
05.Jan.2009 waren die Modellbauarbeiten abgeschlossen, und wir waren alle mit dem Ergebnis und der zeitaufwendigen  Arbeit von W.Heuschmid mehr als zufrieden.
Kamerad Mario Fischer von der Aktiven Abteilung organisierte und beschaffte uns ohne viel Aufsehens und innerhalb kurzester Zeit  die zum Bau der Lafette benötigten Eschenbohlen.

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Am 08.Jan.2009 fertigte ein Kamerad das Logo für die Hornisten und Kanoniere an.
Nach einigen Gesprächen wurde auch an diesem Abend ein Name für die Kanone gefunden. An Gedenken an unseren verstorbenen Kommandanten und Hornistenmitglied Paul Keller werden wir die  Kanone „Paula“ taufen“..
Am 11.Jan.2009 erteilte Kamerad W.Fischer der Fa. Franz Pfnür u. Sohn in Berchtesgaden den Auftrag zum Bau eines Kanonenrohres nach unseren Angaben.
Hinterladerkanone  kal.(75mm) jedoch  kal. 60mm
Rohr    Edelstahl
Verschluss   verdeckt
Optik    rustikal
Lieferzeit   ca.KW.12      Räder   Durchmesser  90cm
Am Donnerstag 25.02.2010 war erster Arbeitseinsatz zum Lafetten bau bei der Fa. Hubert Sailer in Hausen o.U.  An dieser Stelle lieber Hubert vielen herzlichen Dank für die Bereitstellung deiner Werkstatt, Maschinen  und deinem know-how .   Anwesend waren Feuerwehrkamerad Hubert Sailer, Wolfgang Heuschmid und Wolfgang Fischer. Kamerad Paul Schleicher war verhindert, er spendierte das Vesper.
Punkt 15:30 Uhr wurde mit dem Abhobeln der 10cm starken Eschebohlen begonnen. Zwei Kameraden sägten derweil die Schablone für die Wangen aus. Anschließend wurden die Bohlen zurecht gesägt und nochmals gehobelt .Danach wurden in die Bohlen Holzdübel eingebracht  und verleimt und mit Schraubzwingen fixiert.
Samstag 27.02 2010 trafen man sich um 7:30 Uhr in Huberts Werkstatt. Als erstes entfernten wir die Schraubzwingen von den verleimten Bohlen, das von uns einigen Kraftaufwand erforderte, da Kamerad Uwe die Zwingen am Donnerstag mit brachialer Gewalt angezogen hatte.  Anschließend  wurde die Wange aus den  Bohlen  gefräst.
Am Dienstag 02.03.2010  16:00Uhr wurden die Traversen gefräst, die beiden Wangen geschliffen und der Achsenbock ausgesägt.

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Die Kameraden : Gaus Th.-Fischer W.-Schleicher P.- Heuschmid W.-Bay J.-und Wiedmann H. fuhren am Samstag 13. März nach Berchtesgaden und holten bei der Fa. Pfnür das Kanonenrohr und die Wagenräder ab.

Die Lafetten Einzelteile wurden noch einmal sauber abgeschliffen, und von Kamerad Heuschmid W. mit speziellem Wachsöl bearbeitet und zusammengebaut.
Nun galt es, das Kanonenrohr auf die Holzlafette zu montieren. Diese Arbeit wurde im Feuerwehrgerätehaus ausgeführt, das Kanonenrohr wurde mittels eines Kettenzuges auf die Lafette gehoben. Unser Kamerad Josef (Chio) war für die Befestigung des Rohres und der Radachse zuständig. Hierfür musste er Edelstahlbleche exakt nach den Konturen der Holzlafette biegen, danach wurden die Edelstahlbleche von Kamerad Heuschmid W. Fischer W. und Chio speziell bearbeitet, um sie farblich dem auf rustikal gemachten Kanonenrohr anzupassen.

Nun war die Feueralarmkanone soweit fertig gestellt, es fehlte nur noch die dazugehörige Schießkiste.
Bay Jürgen stiftete das für die Kiste benötigte Eschenholz, und sein Schwiegersohn Schreiner „Jo“ erklärte sich spontan bereit die Kiste zu fertigen. Am 24. Mai 2010-06-07 holten Bay J. und Fischer W. in Schemmerhofen die fertige Schießkiste ab. „Die Schießkiste ist ein echter Hingucker, wie die ganze Kanone“.
Am 04. Juni 2010 fuhren die Kameraden Gaus Th. Fischer W. Heuschmid W. Schleicher P. Fischer M. Bay J. und Widmann  H. zu den Fronleichnams – Grenadieren nach Munderkingen, um erstmals unsere  Feueralarmkanone „ PAULA „ zu hören. Die Grenadiere Sützle W. und Bierer G. begutachteten mit Bewunderung unsere Kanone und Schießkiste. Die Kanone wurde beim Munderkinger Schützenhaus in Stellung gebracht und zum Schuß vorbereitet. Als erster Schelklinger Hornist und Kanonier feuerte unser Kommandant  Gaus Th. den ersten Schuß  ab. Danach waren die anderen anwesenden Kameraden an der Reihe. Wir verschossen insgesamt 1,5 kg Pulver,pro Schuß 125gr.
Es war einfach überwältigend !!!
Den Abend ließen wir bei einem Vesper und einigen kühlen Bieren bei den Munderkinger Schützen ausklingen.

 

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Kanoniere der Abteilung Schelklingen

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